DIE BIBEL UND DER KORAN
Das Alte Testament wurde zunächst dem Volk Israel über eine Zeitspanne von etwa 1400 Jahren offenbart. In diesen Schriften wurde das Kommen des Messias vorhergesagt, der dann auch zur angesagten Zeit (Dan. 9,24ff) in Bethlehem (Micha 5,1) geboren wurde. Seine Geschichte und seine Lehre wurden nach seinem Tode unter Gottes Führung von seinen Jüngern oder Aposteln aufgezeichnet. Das ist das Neue Testament.
Etwa 600 Jahre danach entstand in Arabien ein Buch ähnlicher, wenn auch widersprechender Aussagen: der Koran. Wir finden darin viele biblische Geschichten wieder, und auch die Namen vieler bekannter biblischer Persönlichkeiten. Doch viele der erwähnten Begebenheiten werden anders, und in der geistlichen Aussage war stark verändert geschildert.
Wie wir schon sahen (‘Christen antworten Muslimen’ wird ab jetzt mit CaM abgekürzt), lehrt der Koran, dass sowohl die Thora wie auch das ‘Evangelium‘, von Gott offenbart worden sind. Im Kontrast dazu bestreitet er aber die biblische Lehre, dass Gott einen Sohn habe (Sure 19,35 und 112,4), und behauptet, dass das Konzept des dreieinigen Gottes blasphemisch sei. (Sure 4,172). Er bestreitet auch, dass Jesus gekreuzigt und getötet wurde (Sure 4,158).
Es blieb nun nachfolgenden Generationen von Theologen vorbehalten, diese konträren Aussagen zu interpretieren. Der allgemein akzeptierte - und auch logische - muslimische Standpunkt ist: weil beide Bücher als Offenbarung angesehen werden, aber nicht miteinander übereinstimmen, kann eines davon nicht stimmen.
Muslime weisen verständlicherweise auf die Bibel, und erklären diese als verfälscht. Wir haben aber schon festgestellt (‘CaM’), dass die Bibel vom Koran als Gotteswort akzeptiert wird. Nach dem Koran, lässt Gott keine Veränderungen darin zu. Auf Grund dessen ist es undenkbar, dass die Bibel verfälscht wurde. Somit ergibt sich, rein sachlich, nur noch eine Alternative, und die kann der Islam nicht gelten lassen. Damit beginnt unsere Untersuchung.