Es ist ein unendlich trauriges Dilemma, dass es für die ‘gewöhnlichen Sterblichen‘ fast nicht möglich ist, sich unvoreingenommen ein relativ gründliches Bild von den Angeboten auf dem religiösen Markt der Möglichkeiten zu bilden. Jeder Mensch wird, ohne dass man dem steuern könnte, in eine Gesellschaft geboren, in der eine Kultur und Religion vorgegeben sind, die ihn von kleinster Kindheit an beeinflussen und prägen. Man wird aber nicht nur für, sondern gleichzeitig natürlich auch gegen etwas beeinflusst.
In jedem Menschen wird somit ein Gottesbild und ein Weltbild geformt, das mit denen anderer Religionen und Kulturen in Konflikt ist, denn wenn ich Recht habe, müssen konsequenterweise Andersdenkende unrecht haben. Wie geht man damit um?
KONFLIKT – EIN MANGEL AN KORREKTURBEREITSCHAFT
Leider führte und führt unterschiedliches Denken allzu oft zu Konfrontation. Wer nicht willig ist, seine eigene Position hinterfragen zu lassen und seine Überzeugung – begründet oder unbegründet – anderen aufzwingen will, wird sein Herz und seinen Kopf mit der Faust oder dem Schwert vertauschen wollen.
Die Kriege der Menschheitsgeschichte entzündeten sich fast immer an der Andersartigkeit sich begegnender Völker oder Kulturgruppen, und Religion war immer ein Faktor davon.
Wer zum ‘Schwert‘ greift, gibt damit zu, dass er nicht in der Lage ist, seinen Glauben so zu begründen, dass er sich gegen das Argument des Andersgläubigen auf geistig-geistlicher Ebene behaupten kann.
Das ist ein Grund dafür, dass es der Lehre Jesu widerspricht, seine Überzeugung in irgend einer Weise durch Druck oder Zwang oder Macht zu verbreiten. Wer es trotzdem tat oder tut, kann keinen Anspruch darauf erheben, christlich, d.h. biblisch zu handeln.
TOLERANZ – EIN MANGEL AN WAHRHEITSLIEBE
Das Gegenteil von Gewaltanwendung ist Toleranz. Sie ist erheblich erstrebenswerter, als das ‘Schwert‘, muss aber recht definiert sein. Man kann damit sagen wollen, dass ‘alle Wege nach Rom führen‘, also ‘jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden sollte‘, wie der religiös liberale Friedrich der Grosse anriet.
Das ist aber nicht sehr sinnig, wenn man die krassen und sich widersprechenden Aussagen der unterschiedliche Religionen einmal objektiv vergleicht und untersucht. Kann es wahr sein, dass der Mensch nach seinem Tode, je nach Qualität seines Lebens hier, in ein anderes Lebewesen verwandelt wird? Das mag eine Motte, eine Maus, ein Schwein oder ein hochkarätiger Mensch sein. Und kann es gleichzeitig wahr sein, dass es dem Menschen bestimmt ist einmal zu sterben, und dann von Gott gerichtet zu werden (Hebr. 9,27)?
Oder nehmen wir ein anderes Beispiel. Die Bibel bezeugt, dass Jesus am Kreuz für unsere Schuld starb, der Koran sagt, dass er weder gekreuzigt wurde noch starb. Kann beides wahr sein?
Wir haben mit unserem Verstand und in unseren Herzen schon beschlossen, dass beide Aussagen nicht offenbarte Wahrheit sein können. Aber wir haben wahrscheinlich auch beschlossen, dass wir recht haben. Toleranz darf nicht bedeuten, dass wir Wahrheit mit Unwahrheit vermischen oder beide gleichwertig nebeneinander stehen lassen.
Toleranz im positiven Sinne ist eine unaggressive Haltung Andersdenkenden gegenüber. Im negativen Sinn ist Toleranz eine wohlmeinende Zustimmung, dass es keine absolute Wahrheit gibt und somit jeder recht hat.
EIN VERGLEICH VON WERTEN UND VERTRAUENSBASEN
Im Gegensatz zur Konfrontation und zur Toleranz ist eine dritte Option die geistig-geistliche Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten, die sich als ewige, göttlich offenbarte Wahrheit anbieten. Nicht alles, was sich als göttlich ausweist, ist es. Es gibt viele menschliche Gedanken, die als göttliche Eingebung interpretiert werden, und es gibt auch satanische Inspirationen. Ein ehrliches Gebet, das an Gott gerichtet ist, und eine echte Offenheit ihm gegenüber sind die Voraussetzungen, zu rechter Erkenntnis zu gelangen.
Es geht darum, nachprüfbare Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Ethik zu prüfen. Wer ist würdig, unsere Loyalität und Hingabe zu empfangen? Wie stellt er sich dar bezüglich seiner Reinheit und Heiligkeit, Gerechtigkeit und Liebe, sowie seiner Allmacht und seines Allwissens? Ist die Quelle wirklich von ‘oben‘? Die Beantwortung dieser Frage bedarf sowohl geistlichen Urteilsvermögens als auch sachlicher Information und Überlegung.
Stillt, was vermeintlich von Gott kommt, die tiefste Sehnsucht des Menschen nach Angenommen-und-geliebt-sein und Geborgenheit? Stimmt die Lehre über Gott, den Menschen und ihre Wesensart? Welches offenkundige Indiz bürgt für die Vertrauenswürdigkeit einer als Offenbarung angesehenen Schrift? Wer nicht bereit ist, sich diesen Fragen zu stellen, wird in seiner religiösen Schmalspurigkeit, IN Angst und Finsternis bleiben müssen:
"Wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst, dass dein Ohr auf Weisheit acht hat, und du dein Herz der Einsicht zuneigst, ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen: Dann wirst du die Furcht des HERRn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen." (Sprüche 2,1-7).
WORAUF ES LETZTLICH ANKOMMT…
…können wir nur von Gott erfahren. Nachfolger Jesu glauben seinem Wort, weil er sagte: "…wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt…!" ( Joh. 7,38) Muslime nennen ihn Nabi Isa, was man am besten mit ‘Jesus, der Bote Gottes‘ übersetzt – und glauben der Darstellung über ihn im Koran.
Ein Bote ist jemand, der eine Botschaft bringt. Auch ein Muslim wird an dieser nicht vorübergehen wollen. Was war denn nun die Botschaft Jesu? Der Koran gibt so gut wie keine Auskunft darüber. Wer die Botschaft kennenlernen will, wird das Evangelium befragen müssen, was, übersetzt, ‘Frohe Botschaft‘ bedeutet.
Wir möchten diesen Band mit der Botschaft Jesu zu unsrer Orientierung abschließen. Außer hinweisender Überschriften, wollen wir nur ihn zu Worte kommen lassen. Er hat, was er gesagt hat, auch gelebt und die Propheten vor ihm hatten jahrhundertelang auf ihn hingewiesen.
WAS JESUS DENEN ZUSAGT, DIE IHM GLAUBEN
Frieden
"Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen." (Matth. 11,28-30).
"Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Drangsal, aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden." (Joh. 16,33).
"Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch." (Joh. 14,27).
Freude
"Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde." (Joh. 15,11).
Liebe
"Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete." (John 15,13-14).
"Wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren." (Joh. 14,21).
Keine Verurteilung
"Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen." (Joh. 5,24).
Geborgenheit in Ewigkeit
"Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben." (Joh. 10,27-28).
"Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit." (Joh. 11,25-26).
"Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin." (Joh. 14,1-3).
Seine Führung
"Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe." (Joh. 12,44-46).
Seine Gegenwart
"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." (Matth. 28,20).
Ein erfülltes Leben
"Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb komm nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben." (Joh. 10,9-10).
Wer ist er, dass er befugt ist, solche Zusagen zu geben?
Er war nicht von dieser Welt
"Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme." (Joh. 18,37).
"Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt." (Joh. 8,23).
Jesus kam aus Gott
"Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen… Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? …Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt um der (Wunder)Werke selbst willen." (Joh. 14,9&11).
Jesus, der Weg zu Gott
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen." (Joh. 14,6-7).
Jesus der Richter
"Wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren." (Joh. 5,21-23).
Jesus der Retter
"Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzig geborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde. Wer an ihn glaubt wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des einzig geborenen Sohnes Gottes." (Joh. 3,16-18).
Jesus der Herr
"Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige…Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel der Todes und des Totenreiches." (Offenb. 1,8&17).
Eine persönliche Einladung von Gott
"Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen…" (Offenb. 3,20).
Das ist das Evangelium. Gibt es eine herrlichere Botschaft als diese? Und gibt es einen glaubwürdigeren Zeugen als Jesus?