Der Muslim - auch von Gott geliebt
Wir haben den Islam nun sehr kritisch betrachtet. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir die Menschen, welche diesem Glauben folgen, ablehnen. Auch für sie starb Jesus am Kreuz, um sie mit Gott zu versöhnen. Auch ihnen gilt das Evangelium, das sie allerdings noch hören und verstehen müssen. Dieser Teil des Buches befasst sich damit, wie wir dies am besten tun können.
Der Islam basiert auf Irrtümern – vielleicht können wir sie auch Halbwahrheiten oder Lügen nennen. Milliarden von Menschen sind, trotz des sehr wackligen Fundamentes des Islam, überzeugt davon, Gott zu dienen. Aus biblischer Sicht ist es klar, dass der Islam keine begründete Hoffnung auf ein Leben mit Gott hier und in Ewigkeit anbieten kann.
Trotzdem scheint es so, als ob die Überzeugung der Muslime in dem Maße zunimmt, wie der biblische Glaube, zumindest in Europa, abnimmt. Das hat seine Gründe, und einer davon ist sicher, dass die heranwachsende Generation in Europa, von Ausnahmen abgesehen, nicht mehr über biblische Glaubensinhalte informiert ist. Junge Leute wachsen auf und lernen zu handeln und leben, als ob es Gott nicht gäbe. Ohne Information und ohne Leitbilder lernt man Gott nun einmal nicht kennen.
Im Islam ist das anders. Natürlich wird der Säkularisierungsprozess an den Muslimen in Europa nicht spurlos vorübergehen, aber sehr viele ihrer Kinder haben noch eine intensive religiöse Unterweisung, oft in einem täglichen Unterricht in einer Madressa, der Koranschule, wo sie neben Arabisch, die Glaubensinhalte das Islam vermittelt bekommen. Aber sie werden auch unterwiesen, wenn auch stark tendenziös, von dem, was Christen glauben und warum das unakzeptierbar für sie ist.
Die fünf täglichen Gebete werden sicher von vielen Muslimen nicht strikt eingehalten, doch der Besuch der Moschee zum Mittagsgebet am Freitag und der dazugehörigen ‘Predigt‘ wird noch weitgehend befolgt.
Bei vielen Muslimen geht ihre Religiosität, wie auch damals bei den Pharisäern, bis in den Kochtopf und darüber hinaus. Wir lernten einmal eine junge Muslimin kennen, die verlobt war. Wir erkundigten uns nach ihren Hochzeitsplänen, und die Antwort darauf hat uns tief beeindruckt. Sie erklärte, dass sie als Näherin nur ein ganz kleines Einkommen habe und erst darauf spare, ihre Pilgerreise nach Mekka zu unternehmen. “Gott kommt zuerst!” Es muss dazu gesagt werden, dass so eine Reise enorm kostenaufwendig ist. Die Erfüllung ihrer persönlichen Wünsche und Erwartungen stand an zweiter Stelle.
Wir kennen auch Muslime, die auf der Stirn eine Art Hornhaut haben. Diese hat sich über Jahre durch die täglichen Gebete gebildet, bei denen sie sich vor Allah verbeugten, und die Stirn den Boden berührt!
Es ist nun leider so, dass eine hingebungsvolle Überzeugung, so rührend sie auch anmuten mag, eben nicht ausreicht, um dadurch Versöhnung mit Gott zu bewirken. Unsere pluralistische, postmoderne Gesellschaft, mag solche Aussage als intolerant-fundamentalistisch einordnen, doch sollten wir uns dadurch nicht einschüchtern lassen. Unser Maßstab ist die Bibel.
Eifer, Hingabe und Wahrheit
Wenn sich ein Muslim zur Erde neigt, fastet oder darum ringt, Sünden wieder gut zu machen, dann stellt er die Echtheit seines Glaubens unter Beweis. Das macht allerdings den Inhalt seiner Überzeugung nicht wahr. Weil Allah nicht dem Gott der Bibel entspricht, und weil der Koran den Jesus der Bibel und seine Kreuzigung und den Versöhnungstod ableugnet, ist aus biblischer Sicht alle Hingabe der Muslime letztlich vergeblich. Da nun der Koran mit seiner Heilslehre so völlig von der Bibel abweicht, ist zunächst die Wahrheitsfindung von äußerster Wichtigkeit. In der Bibel lesen wir einen Text, der zwar von den Juden handelt, doch sicher auch auf Muslime anwendbar ist: “Ich muss ihnen das Zeugnis ausstellen, dass sie Eifer für Gott haben, aber leider nicht in der rechten Erkenntnis. Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan!” (Röm 10:2-3). Es ist fast ironisch, dass den Leuten, die sich ‘Muslim’, d.h. [Gott] Unterworfene, nennen, gesagt werden muss, dass sie das gerade nicht sind.
Das Macht- und Prestigedenken des Islam
Wir wissen, dass der frühe Islam sehr expansionistisch und imperialistisch war. Wir tun jedoch gut daran, dies im Kontext der damaligen Geschichte zu sehen. Es begab sich zur Zeit der Völkerwanderung, wo viele Völker und Stämme im Aufbruch waren, irgendwo anders eine grünere Wiese zu finden. Im Umgang der Menschen untereinander, und auch der Völker, ging es nicht um Beratungen und Verhandlungen. Der Stärkere hatte recht! Wer dann einer Ideologie folgt oder von einer religiösen Überzeugung beseelt ist, ist dann oft der Stärkere, weil sie eine Motivation darstellt. Eine große Idee beinhaltet meist auch eine Berufung, diese zu propagieren.
Das alles steht natürlich in krassen Gegensatz zu der Lehre Jesu, die uns lehrt jeder Gewalt abzusagen. Leider wird das allzu oft, auch von Christen, nicht ausgelebt.
Heute ist der Islam wieder im Aufbruch. Das ‘christliche Abendland’, heute realistischer ‘der Westen’ genannt, ist nicht mehr ‘christlich’. Die neue Religion ist Selbstverwirklichung, und das Mittel dazu oftmals Materialismus, der ironischerweise oft mit östlicher ‘Spiritualität‘ gepaart ist. Das christliche Wertesystem ist durch einen pragmatischen und liberalen ‘Humanismus’ ersetzt worden. Werte werden allzu oft auf den Kopf stellt, Recht wird Unrecht genannt und umgekehrt. Der christliche Glaube wird, nicht zuletzt aus den eigenen Reihen, scharf zensiert und kritisiert, während ein Mystizismus östlicher Prägung alles unbeschaut sagen und tun darf. Auch der Islam darf es. Dort tritt man nämlich stark auf und schüchtert Opponenten ein! Der Islam wird nicht zulassen, dass sein Gott, sein Buch oder sein Prophet in Frage gestellt wird! Und das flößt anderen Respekt ein.
Die islamische Mission, Dawa genannt, hat sich in Afrika und Asien etabliert. Selbst Amerika und Europa ist nun schon etliche Zeit Missionsland für den Islam geworden. Kirchen spenden wohlwollend Kronleuchter, wenn beispielsweise in Deutschland eine Moschee eingeweiht wird. Als eine gut nachbarliche Geste, versteht sich. Und das zu einer Zeit, in der vielerorts in Afrika und Asien Tausende von Christen vom Islam ermordet und ihre Kirchen abgebrannt werden! Darüber zu berichten, ist offensichtlich peinlich. Man überschlägt sich fast zu bescheinigen, dass dies Einzelfälle einiger Fundamentalisten sind, die nicht den richtigen Islam vertreten. Dagegen wird der Kolonialismus vergangener Jahre dem Christentum sehr wohl angelastet. “Das Christentum ist die Religion des weißen Mannes, der sie benutzte, um den Weg für den Kolonialismus zu bahnen. Der Islam bringt die weltweite Bruderschaft,” erklärt man uns. Dieser Slogan beseelt auch viele Afro-Amerikaner, die sich “Black Muslims” nennen, aus Protest gegen die “Christen”, die sie versklavt und sich nicht als ihre Brüder erwiesen haben.
Der religiöse Vormarsch des Islam wird mit außerordentlich großen finanziellen Mitteln aus dem Ölgeschäft vorangetrieben. Prachtvolle Moscheen, die das Ansehen des Islam fördern sollen, werden in vielen Zentren Europas und anderswo gebaut. Und in all diesen Moscheen wird die Gottessohnschaft Jesu geleugnet und angefeindet: Wie sollte Gott einen Sohn haben?
Pharisäer oder Begnadigter?
Das sehr starke Schwergewicht auf dem Gesetz im Glaubensleben der Muslime bewirkt nun oft eine Haltung, die den Pharisäern, wie sie in den Evangelien dargestellt werden, sehr ähnelt. Auch Muslime versuchen, durch das Einhalten umfangreicher Gebote und Regeln, Gottes Wohlgefallen zu verdienen. Wie damals die Pharisäer, glauben sie, der rechten Religion zu folgen, und auf dem rechten Weg zu sein. Das äußert sich einerseits darin, dass sie einen oft rührenden Eifer zeigen, alle Vorschriften, bis hin zu Lächerlichkeiten (z.B. wie man eine Toilette zu betreten und benutzen hat), zu befolgen. Andererseits finden wir leider auch eine Haltung, die in den Worten des Pharisäers zum Ausdruck kommt: ‘Ich danke dir Gott, dass ich nicht so bin wie die dort!’ (Luk. 18:10). Er würde dann vielleicht vor sich selbst sagen, ‘ich bete fünfmal am Tag, ich faste einen ganzen Monat pro Jahr, ich gebe Almosen…’. Das ist der klassische Versuch einer Selbsterlösung, der zwangsläufig in die Verlorenheit führt. Natürlich erkennt auch der Muslim, dass sein Handeln unzureichend ist, um ins Paradies zu kommen. Er verlässt sich dann auf den Koran, der ihm immer wieder sagt, dass Allah sehr barmherzig und vergebungsbereit ist. Aber diese Zusagen stehen in starkem Widerspruch zu vielen anderen Korantexten, die dann geflissentlich übersehen werden.