Ein Anstoß zum Gespräch
Aus dem Englischen übersetzt von Prof. Dr. Niels-Peter Moritzen
Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen
Zu diesem Buch:
In unserer Welt leben 1,4 Milliarden Christen. Die Zahl der Muslime wird, Voraussagen nach, ebenfalls bald die Milliardengrenze erreichen Beide großen Weltreligionen leben nebeneinander in dem einen Haushalt dieser Welt, in der einer des anderen Nachbar geworden ist. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland machte sich 1980 die Sätze einer Handreichung zu eigen, die sagt: »Christen können den Moslems das Zeugnis des eigenen Glaubens nicht schuldig bleiben. Die Sendung der Kirche an allen Orten ist es, der Welt die Liebe Gottes und das Heil in Jesus Christus zu bezeugen und Männern und Frauen zu helfen, seine Liebe zu erkennen und zu erwidern.«
Jens Christensen (1899-1967) war von 1922 bis 1966 Missionar in Nordwestindien, heute Pakistan. Sein Leben stellte er in den Dienst des Christuszeugnisses. Was er tat, erfuhr und erprobte, versuchte er, in Kursen an Mitarbeiter seiner Mission und Kirche zu vermitteln. »The Practical Approach to Muslims« heißt die - vergriffene - englische Ausgabe seiner Vorträge, Vorlesungen, leidenschaftlichen Appelle. Dieser Mann bezog Position - aus Liebe zu seinem muslimischen Nächsten, dem er das Teuerste nicht schuldig bleiben wollte: Jesus Christus, der ihm sein Leben lebenswert machte.
Seine Vorträge, die hier in gestraffter Form deutsch vorliegen, sind weit über Pakistan und weit über den Islam hinaus eine ausgewachsene, akzentuierte Theologie christlicher Mission: »Wie gewinne ich Menschen für Christus und füge sie in seinen Leib, die Kirche, als lebendige Glieder ein?« Ihm geht es nicht um »Reis-Christen«; zur perfektionierten Diakonie hat Christensen ein eher distanziertes Verhältnis. Ihm geht es um das Zeugnis des einzelnen Christen und um die Verkündigung des ganzen Evangeliums - unter welchem Himmel, in welcher Situation auch immer. Dabei bedient sich der Bischof vielfältiger Erfahrung aus Lehre und Praxis der Kirche aller Generationen; er entfaltet christliche Dogmatik gerade gegenüber dem Islam und dem Koran.
Christensen, geboren in Chicago als Sohn dänischer Eltern, wurde 1922 nach Maradan in der damaligen nordwestindischen Grenzprovinz als Missionar ausgesandt. 1925 heiratete er die dänische Missionarin und Krankenschwester Margarethe Rasmussen (gest. 1982), die das Entstehen dieser deutschen Ausgabe seines Buches mit Interesse begleitete. Als 1955 Pakistans Lutherische Kirche entstand, wurde er zum Bischof gewählt.