Perfektion durch das Gesetz
Wir müssen eine Schwierigkeit ins Auge fassen. Als unser Herr auftrat, und auch wieder in der Reformation, geschah ein Aufbruch aus einer theokratischen Ordnung heraus. Da galt eine Art Scharia, die den Anspruch erhob, nicht nur die Religion als ein Zeremoniengesetz zu regulieren, sondern auch die Gesellschaft mit all ihren verwickelten bürgerlichen Regelungen. Wenn man aus einer theokratischen Gesellschaft ausbricht, dann ist das eine Revolution.
Mir wurde das sehr deutlich, als Pakistan 1947 seine Freiheit bekam. Die Führer hatten jahrelang den Menschen eingeprägt, daß sie Sklaven seien, die nun für ihre Freiheit kämpfen sollten. Als Pakistan nun seine Freiheit bekam, meinten viele Leute, daß Freiheit darin bestehe, daß man ohne Fahrkarte mit der Bahn fahren könne, erste, zweite oder dritte Klasse, wie es jedem gefiel; daß sie Briefe schicken könnten ohne Briefmarken darauf; daß sie Waffen mit sich tragen könnten ohne Waffenschein; daß sie Kämpfe ausfechten und töten könnten, ohne dafür ins Gefängnis zu kommen. In Wirklichkeit haben sie Freiheit und Anarchie miteinander verwechselt.
Unser Herr hat die Idee einer Scharia zerstört, aber gleichzeitig versucht, Anarchie zu vermeiden, die sich unweigerlich erheben würde, wenn er ohne jede Kritik die Autorität des Gesetzes abbaute, wie die Juden jener Zeit es kannten. Aber wie verstehen wir das Gesetz Gottes, wenn es in der natürlichen Ordnung wirkt, ohne daß wir diese natürliche Ordnung in einen theokratischen Staat verwandeln? Die Juden, die Muslime und die Ordnung römischer Katholiken haben mehr oder weniger eine Scharia vertreten, eine theokratische Ordnung. Und außerhalb der römisch-katholischen Kirche sind die übrigen zweifellos nicht sehr erfolgreich gewesen in ihrem Kampf mit dem Problem.
Es scheint so, als gebe es nur eine Antwort auf die Frage. Das Gesetz Gottes in der natürlichen Ordnung muß als ein Teil der Geschichte verstanden werden. Niemand kann auf seine Bibel pochen und rufen "Das hat der Herr gesagt", um für irgendein bestimmtes Gesetz oder einen bestimmten Paragraphen Respekt zu verlangen. Trotzdem sind für den Christen Gesetz und Ethik ein wesentlicher Teil seiner Haltung gegenüber Gott. Wir können den Punkt so erläutern: Während wir die Aussage des heiligen Paulus annehmen, daß die herrschenden Mächte von Gott eingesetzt sind, so können wir doch nicht annehmen - und brauchen es auch nicht - , daß Revolution oder ein Wechsel in der Regierung notwendigerweise gegen den Willen Gottes ist. Aber unsere Haltung gegenüber den bestehenden Mächten wird trotzdem ein wesentlicher Teil unserer Haltung gegenüber Gott sein, ob wir nun Partei nehmen für die Revolution und Veränderung der Regierung oder nicht.
Wenn Sie diese paradoxe Lage muslimischen Fragestellern erklären können, dann sind Sie schon auf dem Wege, ihnen zu zeigen, wo der Unterschied zwischen Ihrem und ihrem Glauben liegt.
Nun werden wir die Frage nach der Souveränität Gottes im Bereich der bürgerlichen Gesetzgebung hinter uns lassen und das behandeln, was man das "moralische Gesetz" nennt.
Die römische Kirche hat das Prinzip des Gesetzes sehr geschickt eingebaut. Während sie eindeutig lehrt, daß die Erlösung aus Gnaden allein geschieht, verdirbt sie diese Lehre doch, indem sie behauptet, daß der Mensch sich selbst der Gnade würdig erweisen muß - und das tut er, indem er das Gesetz hält. Das ist so wie ein Stipendium, das völlig umsonst gegeben wird - für den Jungen, der es am meisten verdient.
Die Reformatoren nahmen diese Vorbedingung fort. Wir sind erlöst durch den Glauben allein, ohne die Werke des Gesetzes. Ohne "Wenn" und "Aber" oder "vorausgesetzt daß" - das fällt alles weg. Dennoch wurde der Dekalog von jeder Konfessionskirche angenommen. Man mußte offenbar das Gesetz oder wenigstens das Prinzip des Gesetzes mit hineinnehmen.
Legalismus findet man in drei verschiedenen Gestalten. Äußerlich sind sie nicht ähnlich, trotzdem vertreten sie im Grunde alle dasselbe. Die erste Gestalt ist eine einfache, überoptimistische Auffassung. Ein Jünger Christi zu sein, bedeutet, zu tun, was er sagt, und dieser Gehorsam geht geradeaus und enthält keine Paradoxien und keine Unmöglichkeiten. So soll das Gesetz der Liebe bedeuten, daß man fair und gerecht und menschlich gegenüber dem Nachbarn ist, wie es die Umstände nur eben zulassen. Die Tatsache, daß jeder echte Versuch, den Nachbarn zu lieben wie mich selber, mich in allerhand Konflikte mit Gruppenloyalitäten bringt und ich damit etwas Unmögliches versuche, wird übersehen. In liberaler Theologie wird diese oberflächliche Auffassung der Forderung unseres Herrn soweit vorangetrieben, daß das Werk Christi in seinem Leben, seinem Sterben und seiner Auferstehung entweder vollständig ignoriert oder doch abgeschwächt wird. Liberale Theologie ist so gesehen Legalismus. Das Prinzip des Gesetzes ist das eigentlich Wertvolle am Christentum.
Ein anderer Typ des Legalismus ist verborgener. Das moralische Gesetz wird als bindend angesehen. Aber weil wir ja nicht in der Lage sind, das Gesetz vollständig zu halten, wurde Christus für uns geopfert, und wir können darum geltend machen, daß Christus das Gesetz für uns erfüllt hat. Er wurde an unserer Stelle gestraft, deswegen sind wir frei von Strafe und Fluch des Gesetzes. Hier denkt man an Jesus vor allen Dingen als das vollständige Opfer für Übertretungen, wie Sie im Alten Testament schon beschrieben sind. Aber dies alttestamentliche Opfersystem war auch ein Stück Strafrecht. Wenn man davon spricht, daß Christus ein Opfer für Sünde ist, muß man sich hüten, das Christentum nicht in eine Gesetzesreligion zu verwandeln mit dieser unmoralischen Seite, daß ein Mann ganz gut vorwärts kommen kann mit allem, solange er jemand hat, der an seiner Stelle die Strafe auf sich nimmt und für ihn das Risiko trägt. Es ist kein Wunder, daß die Muslime, wenn sie von dieser Art von Gerechtigkeit hören, einen kräftigen Protest einlegen.
Drittens gibt es Leute, von denen kann man hören, daß die muslimische Scharia und das Gesetz der Juden und überhaupt alles Gesetz im Grunde in Ordnung sind; was dem natürlichen Menschen aber leider fehle, sei die Kraft, das Gesetz zu halten. Wenn er erst Christ geworden ist und an unseren Herrn glaubt, dann wird er ein sieghaftes Leben empfangen und die Kraft zu tun, was das Gesetz von ihm verlangt. Die einzige Antwort auf dies Argument ist, daß der Mann, der das sagt, blind ist. Er ist blind gegenüber den wirklichen Forderungen des Gesetzes, wie Christus es auslegt, und er ist blind gegenüber seinem eigenen Leben in seiner engeren und weiteren Umgebung, blind gegenüber dem Leben der Kirche von den Tagen der Apostel an. Der Muslim lächelt, wenn er dies Argument über das sieghafte Leben hört; man braucht sich darüber nicht zu wundern.
Was heißt denn eigentlich Gesetz? Wir brauchen endlich Klarheit, worüber wir reden. Ob wir über Verhaltensmaßregeln, über Juristerei oder über göttliche Gebote reden, ein Gedanke kehrt wieder: Da ist ein System von Regeln und Geboten. Aber dann müssen wir auch in der Lage sein, unser System göttlicher Regeln und Gebote darzulegen. Eine Antwort gegenüber dieser Forderung ist weit verbreitet, nämlich, daß das moralische Gesetz - nicht das zeremonielle Gesetz - des Alten Testaments Gottes Gesetz für alle Menschen ist und immer noch gilt. Das moralische Gesetz sagt den Leuten, wie sie einander behandeln müssen. Wenn Sie dieser Meinung sind, dann nehmen Sie sich doch die Zeit und lesen sorgfältig das 2. Buch Moses durch, Kapitel 20, und 5. Buch Moses vom Kapitel 18 an. Halten Sie einen Augenblick bei der Frage der Sklaverei, 2. Mose Kap. 21, besonders Vers 20 und 21. Sehen Sie genau hin bei Kapitel 22, Vers 2 und 3. Sie können auch nachschlagen die Begründung für das Verbrennen von Hexen in Kapitel 22, Vers 18 und die Verbrennung von Häretikern in Vers 20 und in 5. Mose 18, Vers 20, über die Hinrichtung falscher Propheten. Die Kriegstaktik wird beschrieben in 5. Mose 20, Vers 10-18. Die Behandlung von Frauen in Kap. 21, Vers. 10-17, wie man einen aufsässigen Sohn behandelt in Vers 18 bis 21. Das sind nur ein paar besonders deutliche Schlaglichter. Und all diese Sätze sind nicht Zeremonialgesetze, sondern moralische Gesetze. Sie werden zugeben, daß diese Gesetze nicht ewige Gültigkeit haben können.
Ich bezweifle, daß es in der Gegenwart Juden gibt, die den Muslimen sagen würden, daß dieses alles Gottes Gesetze für alle Menschen sind und daß sie sie halten müssen.
Die größte Gruppe wird folgende Antwort geben: Wir können all diese einzelnen Gesetze zur Seite schieben und die Zehn Gebote als notwendig und als eine allgemeine Vereinfachung annehmen. Das Prinzip des Gesetzes findet man also im Dekalog. In vielen Katechismen wird das die Grundlage für ein neues System einer legalistischen Christenheit. Wenn Sie die Zehn Gebote verstehen wollen, dann müssen Sie sich diese vom Alten Testament selber interpretieren lassen. Es ist eine ganz andere Sache, wenn man eine ethische Lehre aus dem Neuen Testament erhebt oder aus der Zeit,
in der wir leben, und auf dieser Basis nun den Dekalog neu interpretiert. Es müßte doch vollständig klar sein, daß der Dekalog entweder mit der Interpretation gilt, die ihm seine Autoren gegeben haben - oder er hat keinen höheren Wert als die neuere Interpretation. Wir können nicht ein Gesetz nehmen und ihm eine neue Bedeutung geben und dann behaupten, es sei das Gesetz, wie es vorher war. Wenn man ihm eine neue Bedeutung gibt, dann wird es ein neues Gesetz.
Es gibt noch immer jene Gruppe von Leuten, die über die Bergpredigt reden, als sei das die Scharia der Christen. Christus hat aber niemals gemeint, daß die Bergpredigt ein Gesetz sein sollte, um ein bürgerliches oder religiöses Gesetz abzulösen. Wer im Ernst versuchte, es als göttliches Gebot zu halten, würde dabei zugrunde gehen. In unserer gegenwärtigen sündigen Situation ist die Bergpredigt eine unmögliche Möglichkeit.
Wir können suchen, wo wir wollen, es gibt keinen Ort, wo der Christ eine autoritative Sammlung göttlicher Regeln und Ordnungen finden kann, die ihn in irgendeinem Sinn dazu berechtigen, dem Evangelium noch Gesetz zuzufügen. Wollen wir nun mit dem Muslim überhaupt etwas erreichen, dann müssen wir wieder umkehren und versuchen, Dinge im Neuen Testament in einem ganz anderen Licht zu sehen. Die Frage des Gesetzes war für Paulus genau so dringend, wie sie für uns ist. Er hatte eine ähnliche Opposition, wie wir sie haben. Nicht, weil er nicht in der Lage war, das mosaische Gesetz zu halten, wurde er zu Christus getrieben. Paulus war stolz darauf, ein Pharisäer zu sein, der das Gesetz fehlerlos erfüllte (Phil 3,4-10). Gerade diese Leistung hat Paulus auf den Abfallhaufen geworfen, denn er wollte nicht, daß man seine eigene Gerechtigkeit fand, er wollte die Gerechtigkeit Christi haben. Erinnern Sie sich daran, daß unser Herr sagte: Wenn Deine Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer, kommst Du nicht in das Himmelreich (Mt 5,20). Die Pharisäer waren nicht die Versager, die herumgingen und sagten, es sei eine hoffnungslose Sache, das Gesetz zu halten. Was Paulus entdeckte, war, daß das Gesetz bestenfalls ein Aufpasser war, der Menschen zu Christus bringt. Manche Leute deuten diesen Ausdruck in folgender Weise: Das Gesetz bringt uns bei, daß die Erfüllung vollständig unmöglich ist, und weil wir dann das Gesetz nicht erfüllen können, treibt es uns in der Verzweiflung zu Christus. In Wirklichkeit ist es genau anders herum. Wir können eine andere Illustration gebrauchen. Da gibt es einen außerordentlich hohen Berg. Es sieht so aus, als ob seine Spitze in den Himmel reicht. Ein Mann versucht, die Spitze zu erreichen, mit der Idee, dann würde er in den Himmel kommen, aber als er auf der Spitze ankommt, sieht er, daß er praktisch so weit vom Himmel entfernt ist wie die Leute im Tal unten. Dieser Aufstieg war für ihn eine Lehre. Er hat dabei etwas über die Wahrheit des Himmels gelernt. Ohne die Gerechtigkeit Gottes ist er so weit vom Himmel entfernt wie das allgemeine Volk unten im Tal.
Warum war Paulus denn so beunruhigt über den Wert seiner Gesetzeserfüllung? Er hatte das Gesetz erfüllt ohne Fehler von seiner Jugend an. Er erkannte jetzt den Unterschied zwischen dem, was ich eine sündige und eine sündlose Vollkommenheit nennen möchte. Die Scharia, das mosaische Gesetz oder jedes andere Gesetz dieser Art erheben den Anspruch, eine göttliche Ordnung der bürgerlichen Verhältnisse zu sein. Aber ein Gesetz von Gott muß doch absolut sein. "Ihr sollt heilig sein, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig" und "Seid vollkommen, denn euer Vater im Himmel ist vollkommen". Wegen der zerstörerischen Kraft der Sünde, die in jeder Gemeinschaft von Menschen wirkt, müssen Gesetze, die wirksam sein sollen, diese Tatsache der Sünde in Rechnung stellen. Die Gesetze müssen sich der menschlichen Natur anpassen und deswegen in ihrem Wert relativ sein. Zum Beispiel kann das Gesetz sagen: Du sollst nicht töten. Aber wenn Du es tust, dann Auge für Auge, Zahn für Zahn, Leben für Leben. Diese Regel wäre fair und gerecht in einer sündigen menschlichen Gemeinschaft. Ein wirklich absolutes Gesetz Gottes kann aber doch nicht damit zufrieden sein, Äußerung eines inwendigen Hasses zu unterdrücken. Auf der anderen Seite hat der Muslim vollständig recht, wenn er sagt, ein Gesetz muß auch praktikabel sein, sonst richtet es nichts aus. Was er nicht versteht, ist, daß solche relativen Gesetze aus seiner Scharia den Menschen nur zu einer sündigen Perfektion helfen, während die Forderung Gottes an die Menschen sich auf eine sündlose Vollkommenheit richtet. Die Bergpredigt und das Gebot der Liebe zeigen auf das hin, was sündlose Vollkommenheit ist; sie zeigen uns, was für eine außerordentlich unmögliche Möglichkeit das ist.
Bis der Jude, der Muslim und die meisten sogenannten Christen einen Unterschied erkennen zwischen einer sündigen Perfektion, die man erreicht, indem man einige relativ gute Gesetze hält, und der sündlosen Vollkommenheit, die Gott vom Menschen verlangt, wird er nicht verstehen, warum seine eigene Gerechtigkeit nicht genügt, ihn Gott wohlgefällig zu machen. Ein Gesetz kann einen Menschen dazu bringen, daß er seine Übertretungen bedauert, aber es kann ihn nicht zur Umkehr bringen. Ich habe Hunderte von Muslimen gesehen, die ganz vergnügt lächelten und sagten: "Ja, wir sind alle Gottes Sünder". und wenn man einen auf frischer Tat ertappt, wie er das Gesetz bricht, dann kann er seine Ohrläppchen langziehen und sagen: Es tut mir leid, es tut mir leid; aber in Wirklichkeit tut ihm nur leid, daß er erwischt worden ist. Man sagt immer, und das mit Recht, daß der Muslim kein Bewußtsein von Sünde hat. Was er hat, ist Bewußtsein gegenüber bestimmten Gesetzen, die er übertreten hat. Er erwartet dann, daß Gott geduldig und gnädig sein wird oder im schlimmsten Fall, daß er in Gottes Gefängnis einige Jahre absitzen muß. Ehe Paulus Christ wurde, konnte er sich rühmen, das Gesetz gehalten zu haben. Erst nachdem er ein Sklave Christi geworden war, erkannte er, daß ihn das Gesetz in Wirklichkeit verurteilte. Wenn Sie versuchen, diesen Prozeß umzukehren, dann werden Ihre Worte auf taube Ohren fallen. Man kann nicht versuchen, das Gesetz als einen Schritt auf dem Weg zum Evangelium hin zu benutzen. So geht es einfach nicht. Es ist das Evangelium, das die Ernsthaftigkeit und die Vergeblichkeit des Gesetzes offenbart. Man muß dem Muslim zeigen, daß die Scharia, die er als ein vollkommenes Gesetz ansieht, in Wirklichkeit nicht vollkommen ist, denn sie muß ja relativ sein, um wirksam zu sein. Seine Erfüllung dieses Gesetzes gibt ihm nur eine sündige Vollkommenheit, die weit unterhalb der Forderung Gottes bleibt.
So läßt die Christenheit alle Diskussionen über den relativen Wert von Gesetzen und Verdiensten fallen. Sie bekennt, daß das Lamm Gottes das Pascha-Lamm ist. Im allgemeinen werden die Symbole des christlichen Glaubens nicht aus dem Bereich der Scharia genommen und nicht auf sie bezogen. Sie kommen vom Thema des Volkes Israel, das in Sklaverei und Tod in Ägypten lebt. Durch den Glauben an das Pascha-Lamm wurde das Volk Israel herausgenommen aus diesem Land, wurde ihm Freiheit und Leben in dem Verheißenen Land gegeben. Die Symbole des Christentums weisen auf einen Akt der Erlösung durch Gott selber und diese Erlösung ist ganz etwas anderes als Gesetz und Ordnungen. Sie ist ein absoluter Akt Gottes, nicht bezogen auf etwas, was der Mensch selber tun kann.
Während Allah im letzten Grund der Richter ist, so ist der Vater unseres Herrn Jesus Christus im letzten Grund der Erlöser. Das heißt nicht, daß unser Gott kein Richter ist. Es bedeutet vielmehr, daß der Richter selbst unser Erlöser ist. Der Mensch, der Jesus Christus noch nicht gesehen und verstanden hat, wird auf seinen Verdiensten bestehen wollen und seine eigene, sündige Vollkommenheit anbieten. Gott ist sein Richter. Wer Christus gesehen und verstanden hat, wird Gott den Richter als seinen Erlöser ansehen und nicht auf seine eigene sündige Perfektion vertrauen, sondern auf die Offenbarung Gottes, wie sie in Christus geschehen ist.